Baugrund/Gründungsberatung
Kraftwerksneubau in Lünen/ NRW
Auftraggeber: Siemens AG Power Generation Bauherr: Trianel Kohlekraftwerk Lünen GmbH & Co. KG |
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Projektstandort: Lünen |
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Projektlaufzeit: Baugrundhauptuntersuchung Januar 2008 bis Februar 2009 Bauzeit ab August 2008 (Rückbau vorhandener Gebäude) |
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Bauvolumen: ca. 1 Mrd. Euro |
Kurzbeschreibung des Projektes:
Die
Siemens AG errichtet im Auftrag der Trianel European Energy Trading GmbH,
Aachen, nördlich des Datteln-Hamm-Kanals auf einem ca. 16 ha großen
Gewerbegebiet am Stummhafen ein Steinkohlekraftwerk mit einem Wirkungsgrad von
mehr als 45 Prozent und einer Leistung von 750 MW.
Die Untergrundverhältnisse im Projektgebiet wurden mit Maschinenbohrungen, Ramm-
und Drucksondierungen sowie in Baggerschürfen erkundet. Die Erkundungen mussten
wegen der laufenden Pachtverträge in 2. Untersuchungsphasen erfolgen (Phase 1:
Januar bis März 2008 und Phase 2: Dezember 2008 bis Januar 2009). Neben den
Feldarbeiten wurden die bodenmechanischen Eigenschaften der anstehenden
Schichtenfolge anhand eines umfangreichen Laborprogramms im eigenen
Baugrundlabor bestimmt.
Das Baugrundprofil besteht im oberen Profilabschnitt aus einer 8 – 10 m
mächtigen Aufschüttung aus Bergematerialien, die von quartären
Niederterrassensedimenten unterlagert sind. Die überwiegend sandigen
Niederterrassensedimente beinhalten eine bindige, örtlich auch torfige
Zwischenlage. Ab einer Tiefe von mehr als 20 m u GOK folgt die Schichtenfolge
der Oberkreide. Die maximale Aufschlusstiefe in den Bohrungen betrug 40 m u GOK.
In den Aufschlussbohrungen wurden Pressiometerversuche innerhalb der
Bergematerialien und der Oberkreide ausgeführt. Darüberhinaus wurden in 2
Bohrungen die dynamischen Bodenkennwerte mittels geophysikalischer Messungen („Downhole-Messungen“)
bestimmt.
Aufgrund der bindigen bzw. organisch durchsetzten Zwischenlage werden
hochbelastete Anlageteile auf Bohrpfählen gegründet. In geringer belasteten
Bereichen werden die Fundamente und Bodenplatten auf einem mit dem
Rüttelstopfverfahren verbesserten Baugrund oder auf Gründungspolstern abgesetzt.
Google Maps Ausschnitt vor Beginn der Maßnahme Größere Kartenansicht
Bilder vom Projekt:
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Webcamfotos des
Baufeldes
Einbau der Dehnungsmessstreifen
Pfahlprobebelastung (Druckpfahl; ø 880 mm)
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Dynamische Probebelastung
Probebelastung in einem Feld
mit Rüttelstopfverdichtung (RSV)
Die Aufgaben des Geotechnischen Büros:
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Baugrundhauptuntersuchung
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Koordination und Überwachung sämtlicher Außenarbeiten,
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Durchführung von Laborversuchen zur Bestimmung der bodenmechanischen Eigenschaften im eigenen Baugrundlabor,
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Begleitung der Probebelastungen von Testpfählen und einer Probebelastung auf einer rüttelstopfverdichteten Teilfläche,
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Gründungsberatung einschl. Setzungsberechnungen mittels FEM,
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Hinweise für die Bauausführung.
Dipl.-Geol. Rudolf Hagen |