Baugrund
Papierfabrik Rhein Papier in Hürth Knapsack
Auftraggeber: RWE Rheinbraun AG |
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Projektstandort: ehemalige Brikettfabriken "Vereinigte Ville 3-5" Hürth Knapsack |
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Projektlaufzeit: seit Februar 2001 |
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Bauvolumen: ca. 200 Mio. Euro |
Kurzbeschreibung des Projektes:
Auf dem
Gelände der ehemaligen Brikettfabriken 3/5 Vereinigte Ville wird eine
Papierfabrik errichtet. Das Geotechnische Büro wurde durch den Verkäufer des
Grundstückes, die RWE-Rheinbraun AG, beauftragt, eine orientierende
Gefährdungsabschätzung sowie die Baugrunduntersuchung und Gründungsberatung für
den Neubau durchzuführen.
Hinweise auf relevante Bodenkontaminationen, die einer weiteren gewerblichen
oder industriellen Nutzung des Geländes entgegenstehen, wurden nicht
festgestellt. Großflächige Bodenkontaminationen konnten auf der Basis der
vorliegenden Untersuchungsergebnisse (über 100 Rammkernsondierungen und
Analytik) ausgeschlossen werden.
Das insgesamt ca. 110.000 m² große Areal befindet sich südwestlich von Hürth im
Ortsteil Knapsack und nördlich des ehemaligen Tagebaus Vereinigte Ville.
Geologisch liegt der Standort im Übergangsbereich zwischen Kölner Scholle und
der Ville-Scholle. Die Lage des noch aktiven Kierberger Sprunges, der die Ville-Scholle
von der Kölner Scholle trennt, konnte über Maschinenbohrungen für das engere
Baufeld ausgeschlossen werden.
Im Untergrund stehen unter bis zu 18 m mächtigen Terrassensedimenten tertiäre
Schichten an, die durch Wechselfolgen von Sanden, Tonen und Braunkohlelagen
gekennzeichnet sind. Oberflächennah folgen anthropogene Auffüllungen und
Lössböden, die aufgrund ihrer eingeschränkten Tragfähigkeit als Baugrund
ausscheiden. Die Fundamente konnten überwiegend auf den Terrassensedimenten bzw.
einem Bodenaustausch flach gegründet werden.
Für die z.T. extrem belasteten Maschinenfundamente wurden zwecks Abschätzung des
Setzungsverhaltens Berechnungen durchgeführt. Sie führten für einzelne ausmittig
belastete Fundamente mit äußerst hohen Anforderungen an das Setzungsverhalten zu
einer kombinierten Pfahl-Plattengründung.
Die Aufgaben des Geotechnischen Büros:
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orientierende Gefährdungsabschätzung
o historische Recherche,
o Probennahme,
o Beurteilung der von der Fläche ausgehenden Gefährdungen
gem. Bundesbodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV). -
Baugrunderkundung,
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Durchführung von Laborversuchen zur Bestimmung der bodenmechanischen Eigenschaften im eigenen Baugrundlabor,
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Gründungsberatung einschl. Setzungsberechnungen mittels FEM,
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seit Juli 2001 baubegleitende Untersuchungen:
Abnahme der Gründungssohlen, Verdichtungskontrollen auf dem Bodenaustausch, Hinweise für die Bauausführung.
Dipl.-Geol. Rudolf Hagen |